„Laxy – Dornen der Nacht“

In den Schatten des alten Waldes, dort, wo kein Sonnenstrahl je den Boden berührt, herrschte Stille. Nur das Flüstern der Dornen war zu hören — ein leises, grausames Wispern, das den Namen Laxy trug.

Einst war sie eine Magierin des Lebens, Hüterin der Natur. Ihre Berührung ließ Blumen erblühen, und selbst der Tod wich vor ihrer Kraft zurück. Doch mit der Zeit wurde sie vom Blut der Erde verführt. Die Pflanzen, die sie einst nährte, verlangten nach mehr — nach Wärme, nach Fleisch, nach Leben.

Laxy gab nach.

In jener Nacht, als der Mond schwarz wurde, verschmolz ihr Blut mit dem der Dornen. Ihre Haut wurde blass, ihre Augen brannten in tiefem Rot. Aus jeder ihrer Tränen wuchs eine neue Kreatur — Pflanzen mit Zähnen, Dornen, und einem Durst, der nie gestillt werden konnte.

Nun wandert sie durch das Reich des Nebels, umgeben von ihren vampirischen Schöpfungen. Jedes Opfer, das sie verschlingt, nährt den Wald — und lässt ihn weiter in Finsternis erblühen.

Man sagt, wenn man im Nebel flüstern hört, soll man nicht antworten. Denn vielleicht ist es nicht der Wind.
Vielleicht ist es Laxy, die eine neue Blume pflanzen will.